In vielen Städten, an vielen Orten, an Wänden, Mauern, Plakatflächen, Bauwagen, Häuserecken, ..., kurz, an weithin sichtbaren Flächen, mehren sich für ordnungsliebende, dem Wohlstand und Konsum verhaftete, sich um den eigenen Besitz ängstigende Bürger in zum Teil „besorgniserregender Weise" individuelle Beschriftungen. Von einigen — ästhetisierend verklärend — als "Graffiti" bezeichnet, trifft dies am wenigsten den Sachverhalt. Auch diese Inschriften politisierend als "Parolen" abzutun, macht die Einseitigkeit der Betrachtungsweise als Haltung und Verhaltensweise der Betrachter deutlich: Dies sind die "Anderen", die Außenseiter, mit denen wir nichts zu tun haben. Ein Feindbild wird geschaffen, wie es von den Medien dann in die Öffentlichkeit projiziert und dadurch zur Meinung wird, der "man" sich anschließt und die wiederum solche Haltung verfestigt.