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Ausstellung von Dietmar Kirves suchen

HALLO BLALLA
Gemeinschaftsausstellung
Künstlerfreunde von Blalla W. Hallmann
GALERIE RÖVER | Großweidenmühlstr. 19 | 90419 Nürnberg
3.7. — 2.8.1998
Blalla W. Hallmann

Einladungskarte
Einladungskarte

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Beitrag: LIBIDOPHIE, Fotogramme, jeweils 297 x 210 mmm, Barytabzüge/Einzelstücke, Berlin 1990

PRESSEKOMMENTAR:

WITZIG, IRONISCH, ANSTÖSSIG | Blalla W. Hallmann hätte zu Lebzeiten einige Male viel darum gegeben, tot zu sein. Jetzt da der Nürnberger Künstler nach schwerer Krankheit mit 56 Jahren tatsächlich gegangen ist, scheint er dank einer Ausstellung in der Galerie Bernsteinzimmer wieder sehr lebendig.

In einer 149 Blatt starken Linolschnittfolge hat Hallmann 1995 sein Leben  tagebuchartig Revue passieren lassen. Witzig, ironisch und natürlich auch anstößig, gewährt uns der psychisch Gebeutelte Einblick in seine Vita. Schon die Geburt war ein Martyrium: Teufel zerren den kleinen Blalla mit Zangen auf die Erde. Seinen Vater Ewald stellt uns der gebürtige Niederschlesier als Aufgebahrten vor. Das Porträt der Mutter Liesbeth scheint aus tausend  Nadelstichen geflickt. Es folgen Umzüge, das Studium,  eine nervenaufreibende Amerikareise.

Dann  wieder Einblicke in Hallmanns Bildwelten: Pluto und Goofy als Bestandteil einer Kreuzigungsszene, in der Hauptrolle Mickymaus am Kreuz. Das Motiv ist einer Hinterglasbildserie entnommen, die 1991 zum Teil vom Kölner Diözesan-Museum angekauft worden war.

Mit der Liebe muss es für den einstigen Nürnberger Akademieschüler auch so ein Kreuz gewesen sein — laut beigefügten Textkommentaren hatte das erste Erlebnis lange auf sich warten lassen. Ein Puff erlöste den 21jährigen schließlich — auch das ist deftig illustriert. Genial ist, wie der Künstler mit der bisweilen krakeligen, komikhaften Bildsprache die Linolschnitttechnik variiert und selbst bei der Umsetzung von Fotovorlagen absolut originell bleibt. Die Porträts der „Gregor-Samsa“-Clique mit den Künstlerfreunden Harri Schemm,   Peter Angermann und Peter Hammer, beweisen es. Eigentlich hatte Hallmann  in seinem Testament festgelegt, dass seine Werke erst einige Jahre nach seinem Ableben gezeigt werden dürften. Dieser letzte Wille — so beteuern Eingeweihte — werde nicht missachtet, denn die Druckgrafik sei davon ausgenommen, auch werde nichts verkauft.

Die Ausstellung, die noch bis 5. Juli läuft, wird nahtlos ergänzt durch die Schau in der Galerie Röver, die heute abend ihre Pforten öffnet. Rund 50 Künstler aus dem In- und Ausland stellen unter dem Motto „Hallo Blalla“ aus. Es sind allesamt Freunde, Bekannte oder Schüler des gestern vor einem Jahr Verstorbenen. Gezeigt werden Werke von so bekannten Künstlern wie Peter Angermann, Toni Burghart, Harry Schemm oder Lajos Keresztes. Zur Eröffnung wird es unter anderem eine Lesung vom Bamberger Peter Schnetz geben sowie Gesang und Gedichtrezitationen von Ingo Oehler-Bonnet.

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