Im Gespräch mit BORIS LURIE | neue bildende Kunst, Nr. 1/95, Berlin 1995 | "Es ist äußerst schwierig, eine Kunstrichtung zu schaffen, die von der Kunstgeschichte stillschweigend übergangen und von den Kunstzeitschriften abgelehnt wird, die die Sammler in Verlegenheit bringt und von den meisten Künstlern als Beleidigung empfunden wird." (Brian O´Doherty, 1971) Boris Lurie, Sam Goodman und Stanley Fisher, die Begründer von NO!art, haben in den 60er Jahren mit radikalen Aktionen in der New Yorker March Galerie und später in der Galerie Gertrude Stein - SHIT-Show 1964 - eine provozierende Alternative zum "Optimismus der Frohnaturen-Pop-Produktion" (W. Vostell) entwickelt. Aus der Erfahrung des Holocaust und dem Ekel vor der affirmativen Kunstpraxis entstand ein heute tatsächlich übergangenes Kapitel amerikanischer Kunst, eine "strategische Kreuzung, auf der sich künstlerische Produktion und gesellschaftlich-kulturelle Aktion begegnen." . . . ►mehr
Im Gespräch mit ALDO TAMBELLINI | Video, Cambridge/MA, 17.07.2010 | Wir sprechen über die Lower East Side, die Mieten dort, die March Gallery, über Boris Lurie, über die NO!art, über Political art, über Sam Goodman, über Stanley Fisher, über die Shit Show, über Gertrude Stein . . . ►mehr
Im Gespräch mit CHARLY REHWINKEL | Video, New York Oktober 2014 | Wir sprechen über Boris' Kunst, Börsenspekulationen, das Testament und die Stützpunkt Foundation. Ebenso über Gertrude Stein mit ihren Manipulationen und ihrer Position als Zerberus in Boris' Krankenhaus . . . ►mehr.
Im Gespräch mit FRANZISKA BECHER | Berlin am 19.11.2010 | 18:50 Uhr | Dietmar Kirves: Es war für mich schwer, wieder den Einstieg in die Kunst 1978 zu vollziehen. Hatte ich doch von der herkömmlichen Kunstszene ‚die Schnauze voll’. Ich wollte überhaupt gar nichts mehr damit zu tun haben. Während meiner Kasseler Studienzeit hatte ich 1963 an der documenta III mitgewirkt als Presse-, Publikums- und Künstlerbetreuer. Dann, 1968, sammelte ich in der Düsseldorfer Kunstszene Erfahrungen. Damals ein ‚wichtiges’ Kunstzentrum in Deutschland. Die ganzen Machenschaften widerten mich an. Wie das alles abläuft. Wie da manipuliert wird. Wer wann stirbt. Wann die Preise steigen. Welcher Sammler zu hofieren ist und so weiter. Was Kunst ist und wer vor der Tür bleibt. Und da hab ich mich 1974 in die Mauerstadt Berlin abgesetzt, um von der Kunstszene Abstand zu nehmen. Hier war keiner unbedingt interessiert an Kunst und deren Manipulation. Hier ging es mehr um soziale politische Dinge und Belange wie Ost-West-Konflikt, Autonome Bewegungen, Hausbesetzungen, Punkbewegung, Demonstrationen und so weiter. Hier befand sich keine saturierte Gesellschaft. . . . ►mehr